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HyperTaxon

Wissensmanagement in naturwissenschaftlichen Sammlungen und Community Building

Das Projekt HyperTaxon soll die neuartigen Möglichkeiten vergleichender Bildbearbeitung, die vom Hyperimage erarbeitet werden, für die systematisch-zoologische Forschung erschließen, da sie sehr viel mit schwer zu verbalisierender visueller Information arbeitet. Von den zahlreichen Anwendungsideen, die zum Teil noch erst verwirklicht werden sollen, ist das HyperTaxon (Das Mooswanzen-Projekt) bis jetzt am weitesten fortgeschritten.

Das Projekt widmet sich der Systematisierung und innovativer Darstellung von Informationen über die Peloridiidae, eine enigmatische Insektengruppe (aus der Untergruppe Hemiptera, zu der Zikaden, Blattläuse und Wanzen gehören, u. a. ökonomisch sehr wichtige Arten). Diese Gruppe ist relativ klein (nur 25 beschrieben Arten), aber von einer wichtigen Position im System der Hemiptera; ihre Vertreter sind von geringer Körpergröße (meist 2-3 mm) und leben kryptisch im Moos, was z. T. die Tatsache erklärt, warum sie so schlecht erforscht sind. Das Projekt verfolgt 2 wichtigste Ziele. Erstens, soll er die meiste existierende Information über die Gruppe zusammenfassen, mit besonderem Augenmerk auf nicht-verbaler - graphischer und akustischer - Information. Man sollte erwähnen, daß viele Daten erst in unserer Arbeitsgruppe (AG Hoch, Museum für Naturkunde, Berlin) erhoben wurden und teilweise noch nicht ordnungsgemäß in Fachzeitschriften publiziert sind. Das Projekt soll alle diese neue und alte Informationen den Fachleuten und interessierten Laien leicht zugänglich machen und somit die Forschung an der Gruppe stimulieren. U. U. soll die Anwendung auch in Form einer Internetseite präsentiert werden, für die eine Domäne schon gesichert ist.

Zweitens, stellen die Hyperimage-Tools dem Nutzer viele Möglichkeiten in der Arbeit mit den Daten zur Verfügung; er kann sie nicht nur passiv zur Kenntnis nehmen, er kann sie auch nach verschiedenen Kriterien miteinander vergleichen und kombinieren und dabei evtl. neue Gesetzmäßigkeiten aufdecken. Somit wird Hyperimage zu einem neuartigen Werkzeug der biologischen Systematik, der diese Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes interaktiv machen könnte.

Schon während der vorbereitenden Arbeiten am Projekt konnte man neue Möglichkeiten erkennen, die das Programm für die taxonomische Arbeit eröffnet. Nämlich, da HyperImage hauptsächlich mit der visuellen Information arbeitet, mussten deswegen einige Informationen, die nur in verbaler Form vorlagen, in Graphiken umgesetzt werden; diese neuartige Darstellung mitsamt den vielfältigen Möglichkeiten zur Gruppierung und Kombination graphischer Informationen ermöglichten schon auf diesem frühen Stadium unerwartete Einblicke in die Taxonomie der Gruppe. So konnte man z. B., nachdem wir die Verbreitungskarten für neuseeländische Arten zusammengestellt hatten, wohl zum ersten Mal erkennen, dass die Mehrheit dieser Arten nur mit einem oder zwei Funden vertreten ist und diese immer sympatrisch (d. h. in der gleichen Region) mit mindestens einer weiteren Art vorkommen; diese Tatsache wirft Fragen zur Evolution der Gruppe auf sowohl zum taxonomischen Status einzelner Arten – Fragen, die sich früher gar nicht gestellt haben. Ein weiteres anregendes Beispiel ist die Möglichkeit, zum ersten Mal auf eine technisch bequeme Art und Weise sämtlichen existierenden Abbildungen einzelner Arten aus zerstreuten Publikationen zusammenzustellen und in Verbindung mit Informationen zur Verbreitung, Morphologie etc. zu betrachten, was auf neue Erkenntnisse hinsichtlich der morphologischen Variation hoffen lässt. Wenn das erst der Anfang ist, lässt das Endergebnis auf neuartige Verständnis dieser interessanten Insektengruppe hoffen.


Prof. Dr. Hannelore Hoch
Museum für Naturkunde
HU zu Berlin Institut für Systematische Zoologie
Invalidenstraße 43, D - 10115 Berlin
Fon +49 (0)30 / 20 93 85 19, Fax +49 (0)30 / 20 93 85 28
hannelore.hoch@museum.hu-berlin.de
Inhalt: Viktor Hartung