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Projektpräsentation HyperMedia zur Bildpublizistik der Französischen Revolution

Das umfangreiche Bildcorpus druckgraphischer Publizistik der Revolutionsjahre nach 1789 enthält sowohl anschauliche, scheinbar dokumentarische Ereignisbilder als auch Graphiken mit vielfach überfrachteten und teilweise redundanten Anhäufungen komplexer Personifikationen, Allegorien und Symbolen. Schon die Startoberfläche erschließt unterschiedliche Typen solcher Graphiken (vgl. Abb. 1).


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Abb. 1: Startoberfläche. Am Anfang des HyperMedia-Readers stehen vier Abbildungen, die möglichst unterschiedliche Bildtypen vertreten. Sie erschließen verschiedene Gebiete des Bildcorpus. Eine gezielte Navigation an ausgewählte Punkte innerhalb des Readers wird durch den umfangreichen, mit zahlreichen Textlinks versehenen Anmerkungstext auf der rechten Seite ermöglicht.

 

Durch die Markierung von Bilddetails und komplexer Kompositionsschemata werden Transformations- und Umcodierungsprozesse nachvollziehbar. Diese Neuformierung der Bildrhetorik lässt eine Schlüsselphase am Übergang von der Frühen Neuzeit zur Moderne und die damit verbundene Umwertung tradierter Ikonographien durch Verfahren der Ironie, Steigerung und Persiflage plastisch in Erscheinung treten. Insbesondere die Wechselwirkungen zwischen revolutionärer und konterrevolutionärer Bildpropaganda und ihre Bezugnahme auf volkstümliche und sakrale Bildtraditionen sollen, kommentiert durch kurze Anmerkungstexte an den Hyperlinks, (Fähnchen beim Darüberfahren mit dem Cursor) unmittelbar nachvollziehbar werden. In Graphiken mit besonders vielen markierten Details können zudem Konstellationen von Symbolen, Personifikationen und anderen Motiven anschaulich gemacht werden (Abb. 2 u. 3). Im Reader werden zunächst immer alle markierten Layer/Ebenen (bunt bzw. weiß) angezeigt. Um die Graphik unverstellt zu betrachten lassen sich die Polygone freilich auch verbergen.


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Abb. 2: Pierre-Thomas Leclerc: „LE PACTE NATIONAL“ (1791). Im Mittelpunkt der Graphik steht der König, der gerade den Eid auf die Verfassung ablegt. Um ihn herum gruppieren sich zahlreiche Personifkationen. Die kindliche Zweifigurengruppe im Vordergrund steht für die neuen Staatsbürger (das Polygon verlinkt auf die Gruppe „citoyen“).


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Abb. 3: James Gillray: „The Valley of the Shadow of Death” (1808). Auch in der englischen Druckgraphik finden sich Konstellationen mit einer umringten Hauptperson. In dieser Höllenszene steht Napoleon im Mittelpunkt und wird von zahlreichen tierischen und menschlichen Staatenvertretern bedrängt. Es ist häufig zu beobachten, dass Napoleon auch im Bildmedium die Stelle einnimmt, die vormals der König inne hatte.


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Abb. 4: „Grand Convoi Funèbre de leurs Majestés les Jacobins” (1792). In Graphiken mit Figuren, die auf Personen der Zeitgeschichte rekurrieren, wurden, wenn vorhanden, stets die Bildunterschriften bzw. Legenden mit den Beschreibungen mitmarkiert, um eine Zuordnung zu erleichtern. Im Anmerkungstext des Polygons finden sich dann die Beschriften und deren Übersetzung bzw. Interpretation.


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Abb. 5: James Gillray: „The Grand Coronation Procession” (1805). Ähnlich wie in dem vorstehenden französischen Bildbeispiel enthält diese berühmte Graphik zahlreiche, historische Persönlichkeiten. Die Bildstruktur, d. h. die Komposition als Fries entspricht bei beiden Graphiken dem gleichen Typus, was auch ein Blick auf die Verteilungsstruktur der Polygone bekräftigt.


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Abb. 6: James Gillray: „Political-Dreamings!” (1801). In dieser Graphik konzentrieren sich Details, die auf Gruppen mit Vergleichsbeispielen verweisen. Zudem findet sich u. a. der Layer „Waage“, der in Form der misshandelten Justitia auch in den nächsten beiden Graphiken der zwei Cruikshanks vorkommt und Transformationsprozesse durchläuft.


Die revolutionären Argumentationsstrategien lassen sich in einigen wenigen Transformationsgattungen zusammenfassen. Unter Bezugnahme auf literatur- und theaterwissenschaftliche Termini, wie z. B. Travestie oder zeitgenössische Gattungsbegriffe, lassen sich weitere Aspekte der Bildpropaganda beleuchten. Ein eindrücklicher Fall ist die Inversion der positiv besetzten Justitia in der französischen Graphik zur misshandelten Gerechtigkeit englischer Beispiele, oder die Umwertung des Freiheitsbaums zum Marterpfahl (Abb. 6-8 und 9-10).


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Abb. 7: Isaac Cruikshank: „A Peace Offering” (1794). Die vorliegende Bildstruktur mit einer Reihe von Figuren auf der einen Seite und einer zentralen Figur auf der gegenüberliegenden Seite findet sich in der englischen Druckgraphik häufiger, gefüllt mit unterschiedlichen Inhalten. Im Bildvordergrund liegt eine, mit ihrem eigenen Schwert gemeuchelte Justitia, neben ihr stolpert der erste Revolutionär über die Waage. Die in der französischen Druckgraphik positiv besetzte Personifikation wurde im englischen Kontext ins Gegenteil verkehrt.


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Abb. 8: Georg Cruikshank: „A view of the great triumph pillar” (1815). Das Detail der überaus originellen Graphik zeigt wie sich Napoleon bei der Züchtigung der Justitia mit der Geißel zu schaffen macht. Die Inversion der Gerechtigkeitspersonifikation durchläuft somit verschiedene Stufen.

 

Die Revolutionsprotagonisten entwickeln durch kollektive und ritualisierte Symbolhandlungen eigenständige Rollenbilder und Mentalitäten. Der Revolutionsgraphik fiel dabei die Aufgabe zu, neue Traditionen und Mythen innerhalb einer erweiterten Öffentlichkeit, nicht nur in Textform, sondern auch für alliterate Gesellschaftsschichten verständlich, bildlich und direkt zu vermitteln. Der Revolutionär wird durch die omnipräsente Druckgraphik zum Akteur und Rezipienten in einem. Die Bilderflut dieser Jahre, ermöglicht durch neue Produktions- und Distributionsverfahren, entwickelt sich somit zum Forum einer neuartigen Massenkommunikation. Diese bereits gut erforschte, technische Komponente der Medienrevolution vor und um 1800 bildet jedoch nicht den zentralen Gegenstand von HyperMedia. Vielmehr soll der Benutzer durch Focussierung auf wichtige Themenbereiche, Strukturen und Zusammenhänge innerhalb des Bildcorpus selbst erschließen können. Auch wenn das Projekt naturgemäß stark selektierend auf Kernaspekte beschränkt wurde, ermöglicht es eine selbstständige Exploration durch den Benutzer.


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Abb. 9: „Refrains Patriotique” (1793). Die französische Graphik zeigt Revolutionäre, die um einen Freiheitsbaum tanzen. In der Zusammenstellung mit der folgenden Graphik von James Gillray fallen zunächst kaum Übereinstimmungen auf, abgesehen vielleicht von der Freiheitslanze mit der Freiheitsmütze. Das Motiv des Tanzes um den Freiheitsbaum kehrt in der französischen Druckgraphik häufig wieder und wird im Reader durch eine Gruppe mit Vergleichsbeispielen erschlossen. In England griff man das Motiv auf und verkehrte seinen freiheitlichen Charakter ins Gegenteil. Solche Episoden des Bilderkrieges im Rahmen der englisch-französischen Propagandaschlacht werden durch HyperMedia zahlreich aufbereitet.


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Abb. 10: James Gillray: „The Tree of Liberty must be planted, immediately!” (1797). Im Bildmedium spießte Gillray den Kopf des revolutionsaffinen Ministerpräsidenten Fox auf eine Lanze und steckte ihn in einen Berg aus Köpfen weiterer englischer Politiker. Auch wenn in der Gegenüberstellung mit der französischen Graphik kein direkter Zusammenhang zu erkennen ist, kann die Verknüpfung der beiden Visualisierungsformen im Format des Readers anhand einer Kette dazwischenliegender Motivbeispiele aus anderen Graphiken anschaulich gemacht werden, ohne freilich einen direkten Rezeptionszusammenhang zu postulieren.

 

Bei der Konzentration auf Transformationsprozesse einzelner Details soll also das selbstständige Erkunden in Gruppen von Vergleichsbeispielen zu jeder Zeit möglich sein. Durch ein leicht verständliches Fünf-Farben-Konzept für die verwendeten Layer bleiben diese Schlüsselaspekte innerhalb der Verlinkungsrhetorik von HyperMedia stets anschaulich. Neben der fokussierten Betrachtung ermöglicht der Reader somit auch die großflächige Erfassung tausender verwandter Bilddetails. Zudem bieten sich Perspektiven der virtuellen Bildvernetzung etwa von Schlüsselbegriffen der Revolution, wie sie sich an der schrittweisen Entwicklung von Personifikation aufzeigen lassen, und ihre innerbildliche Organisation im Laufe der Herausbildung einer revolutionären Bildsprache. Schon an einem einfachen Beispiel wie der „bonne rouge“, der Freiheitsmütze, die man dem König im Medium der Graphik aufsetzen konnte (Abb. 11), wird diese Verschiebung anschaulich. Diese Umcodierung steht nur stellvertretend für die vielseitigen Mechanismen der Karikatur.


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Abb. 11: J. Boze: „LOUIS SEIZE”. Ludwig der XVI. kurz vor seinem Ende. Er musste sich dem Druck der Revolutionäre beugen und die Freiheitsmütze aufsetzen. Somit ergriff die Revolution Besitz vom alten Regime und transformierte es in den kommenden Jahren stufenweise zur République. Diese Transformation kann im Reader auf vielfältige Art und Weise studiert werden, insbesondere auch durch die Adaption alter Personifikationen bzw. die Kreation neuer.

 

Naturgemäß gehörte der König zu den Lieblingsmotiven der Revolutionsgraphik. Daher findet er sich überaus häufig als Person dargestellt. Im Reader von HyperMedia ist er ebenso wie zahlreiche andere Protagonisten der Revolution mit einer eigenen Gruppe vertreten. Über einen umfangreichen, erklärenden Anmerkungstext werden zudem zahlreiche Stationen seines Lebens durch Textlinks erschlossen. Neben der Gruppe mit Darstellung der Person des Herrschers gibt es noch eine Gruppe, die sich dem "Themenkreis 'König' " imAllgemeinen widmet. In ihr finden sich über 200 Bilddetails mit unterschiedlichen Visualisierungsformen von der Krone, über das Szepter bis zur Lilie. Es ist interessant zu verfolgen in welchen Kontexten diese Symbole, Insignien und Attribute erscheinen.


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Abb. 12: Die Gruppe zur Person Ludwigs XVI. enthält Bilddetails, die den König u. a. als Büste, beim Gang auf das Schafott sowie das abgeschlagene Haupt des Bourbonen zeigen. Die unterschiedlichen Lebensstationen des Königs erschließt der umfangreiche Anmerkungstext der Gruppe mit dutzenden Textlinks.


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Abb. 13: Die Gruppe zur Königsthematik im Allgemeinen enthält zahlreiche völlig unterschiedliche Bilddetails, die auf den ersten Blick keine formale Ähnlichkeit besitzen, aber aufzeigen in welch unterschiedlichen Kontexten die Herrschersymbolik in der Druckgraphik präsent war. Zusammenhänge und Überschneidungen mit anderen Symbolkreisen erschließt der vielfältig verlinkte Anmerkungstext.


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Abb. 14: Einen der umfangreichsten Anmerkungstexte mit annähernd 100 Textlinks hat die Napoleon-Gruppe erhalten. Sie ist etwa genauso umfangreich wie diejenige zur Königsthematik und zeigt, in welch unterschiedlichen Situationen der französiche Kaiser im Laufe der Zeit dargestellt wurde. Häufig erscheint er in der Feindpropaganda als Wahnsinniger, Zwerg oder Kind, aber auch als Riese, der die Welt erobert. Vgl. zu Napoleon die Lichttische Abb. 17-19.

 

Was während der Krise des Absolutismus in der Revolutionszeit die Person des Königs und die einzelnen Elemente der klassischen Herrschersymbolik gewesen waren, das wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Person Napoleons. Häufig ist er umringt von ganz unterschiedlich visualisierten Vertretern unterschiedlicher europäischer Staaten. Um die zahlreichen Verweise zu sortieren und zu bündeln umfasst der HyperMedia-Reader ca. 660 Gruppen, in denen mehrere 100 Layer mit verschiedenen Polygontypen zu diversen Bildgegenständen der Revolutionsgraphik, sowie einige 1000 einzelne Polygone aus ca. 1050 Graphiken zusammengestellt sind. Die Einbindung von Texten/Inschriften, wie etwa des Revolutionsliedes „Ça ira“ (Abb. 15) sowie die Verknüpfung über tausende von Textlinks in Anmerkungstexten zu Gruppen, Lichttischen, Graphiken und Einzelpolygonen, leistet eine weitere Kontextualisierung von Revolutionsereignissen.


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Abb. 15: James Gillray: „The Zenith of French Glory” (1793). In dieser Graphik wird das Lied „Ça ira” gewissermaßen nicht nur gesungen und auf der Geige begleitet, sondern auch direkt an der Justitia vollzogen. Die Gleichheit vor Laterne und Guillotine unterwirft also auch die Personifikation dem gleichen Gesetz.

 

Durch HyperMedia sollen die argumentativen Strategien der Bildpropaganda in Frankreich nachvollziehbar und zudem der transnationale Austausch insbesondere mit England aufgezeigt werden. Gerade im Zeitalter der Revolutionskriege und englisch-französischer Rivalität bildet der Propagandakrieg mit Druckgraphik ein Äquivalent zu tatsächlichen Invasionsplänen.

Der HyperMedia-Reader enthält dutzende Lichttische mit Bildgegenüberstellungen (Abb. 16 u. 17), Zusammenstellungen auch von Bildausschnitten (Abb. 18) und Lichttische, die als strategische Verteilerstellen fungieren (Abb. 19). Die folgenden drei Screenshots stammen aus dem Bereich, der sich um die Figur Napoleons dreht. Gewisse Szenen erscheinen gehäuft in unterschiedlichen Graphiken. Zu jeder Lebenssituation gibt es gewisse Standardansichten, die vielfach variiert wurden. Neben den vorgegebenen Lichttischen kann der Benutzer sich aber auch selbst Lichttische nach seinen eigenen Gesichtpunkten und Seherfahrungen anlegen, oder vorhandene Lichttische modifizieren.


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Abb. 16: Der Lichttisch zeigt die beiden Graphiken „LOUIS XVI taking leave of his Wife and Family“ (1793) sowie „La derniere entrevue de Louis XVI avec sa Famille“ (1793). Durch solche Zusammenstellungen auf sogenannten Lichttischen können Auffälligkeiten in Bezug auf ähnliche Kompositionsschemata direkt verglichen werden. So können Übereinstimmungen und Unterschiede im Bildaufbau leicht nachvollzogen werden.


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Abb. 17: Die Zusammenstellung eines Bildpaares meist mit gegensätzlichem Bildinhalt oder Komposition, hier einem Rollentausch zwischen Francia und Napoleon, ermöglicht den direkten Vergleich, wie er auch dem historischen Rezipienten möglich war.


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Abb. 18: Der Lichttisch „Exkrement“ führt Defäkations- und Vomitus-Szenen Napoleons aus ganz unterschiedlichen Bildzusammenhängen vor Augen. Sie veranschaulichen den menschenverschlingenden und Könige gebärenden Kaiser, der als Person für den ganzen französischen Staat steht.


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Abb. 19: Dieser Lichttisch führt in vier Bereiche weiter, die sich mit der Übernahme der Herrscherwürde und dem Status als König und Kaiser beschäftigen. Auch der Bereich des wahnsinnigen Herrschers wird über diesen Lichttisch erschlossen. Eine ganze Reihe anderer ähnlich sturkturierter Lichttische dienen gewissermaßen als Verteilerstellen in der Verlinkungsstruktur, über die ganze Bereiche des Bildcorpus erschlossen werden. Die entsprechenden Zusammenhänge mit der globalen Verlinkungsstruktur werden an jedem Knotenpunkt, d. h. insbesondere an Lichttischen, über instruktive Anmerkungstexte mitgeliefert.


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Abb. 20: Jean-Louis Prieur u. Jean-Francois Swebach-Desfontaines: „LA GALERIE HISTORIQUE” (ca. Mitte der 1790er Jahre). Dieses Tableau historischer Begebenheiten mit einer umfangreich verlinkten Legende konnte komplett erschlossen werden. Die blauen Polygone verweisen auf Schauplätze, d. h. Orte in Paris und anderen Städten, in denen beispielsweise Kampfhandlungen im Rahmen der Revolutionskriege stattfanden.


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Abb. 21: Durch die konsequente Markierung von Orten, Gebäuden und anderen Schauplätzen der Revolution (blaue Polygone) in ca. 1000 Graphiken konnten für zahlreiche Orte viele unterschiedliche Visualisierungsformen zusammengesammelt werden (siehe dazu den jeweiligen Anmerkungstext der Vergleichsbeispielgruppe). Diese Zusammenstellung zeigt alle Visualisierungsformen der Bastille, dem beliebtesten Gebäudemotiv der Revolutionsgraphik. Auch wenn nur auf das Monument des Despotismus angespielt wurde, findet sich ein durch Anmerkungen erklärtes Bilddetail.


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Abb. 22: Nicht nur Schauplätze der Revolution, sondern auch eine ganze Reihe ihrer Protagonisten werden durch Gruppen erschlossen. In diesem Fall La Fayette, der auch als Hahn und janusköpfig dargestellt wurde. Die unterschiedlichen Darstellungsweisen werden im verlinkten Anmerkungstext der Gruppe und am jeweiligen Bilddetail erklärt. Diese ganz spezifischen Zusatzinformationen werden dem interessierten Nutzer beim Darüberfahren mit dem Curser als Fähnchen angezeigt. Auch diese Fähnchentexte enthalten insgesamt tausende von Textlinks, die auf Vergleichsbeispiele, oder auch gegensätzliche Polygone verweisen. Auf diese Weise kann sich der User seinen eigenen Weg durch das Labyrinth der Zeichen suchen.


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Abb. 23: Der bedeutendste Schlüsselbegriff der Revolution „Liberté“ erscheint in zahlreichen Kontexten, als Aufschrift auf der Freiheitsmütze (oft in englischen Graphiken als „Libertas“, vgl. Abb. 24) und als Personifikation. Überschneidungen mit anderen Symbolkreisen und den Attributen anderer Personifikationen erschließt der reichhaltig verlinkte, umfangreiche Anmerkungstext. Häufige Zusammenstellungen mit anderen Kampfbegriffen sind „Liberté, Égalité ou la Mort“. Seltener findet sich die „Fraternité“.


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Abb. 24: Überaus häufig wurde die Freiheitsmütze markiert. Der Erkenntniswert erscheint bei diesem Detail auf den ersten Blick sehr gering. Richtet man das Augenmerk aber auf die Träger der Mütze und den Verwendungskontext in Frankreich und Großbritannien, so lassen sich interessante Zusammenhänge entdecken.


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Abb. 25: Ebenfalls sehr häufig, wenngleich nicht ganz so oft wie die Freiheitsmütze (Abb. 24), wurde die französische Trikolore markiert. Es ist interessant in welcher Zeit und in welchen Bildkontexten die spätere Staatsflagge erscheint.


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Abb. 26: Ein klassisches Symbol, das in revolutionäre Zeichensysteme übernommen wurde, ist das allsehende und strafende Auge. Das Dreieck wurde oft auch losgelöst vom Auge und in Zusammenstellung mit einem Richtscheit als Symbol revolutionärer Gleichheit gebraucht. Wie zahlreiche andere, auch in Sammelgruppen zu Personifikationen, Attributen und Symbolen zusammengestellte Details lassen sich somit, insbesondere über die mit Links versehenen Anmerkungstexte, revolutionäre Aneignungs- und Anverwandlungsmuster anschaulich machen.

 

Für eine ausführlichere Einführung sei an dieser Stelle auf den Anmerkungstext des HyperMedia-Readers verwiesen.

 




Abb 23: