Kunst und Design im Palast der Republik
Nach langer, kontroverser Diskussion wurde eines der prominentesten
Gebäude Ost-Berlins, der Palast der Republik, zwischen 2006
und 2008 abgerissen. Entstanden 1973-1976, an der Stelle des historischen
Stadtschlosses, war er Sitz der Volkskammer der DDR und gleichzeitig
Kulturhaus für eine breite öffentlichkeit. Mit seinen
vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und der aufwendigen
Innenausstattung war er ein höchst beliebtes Gebäude
im Ost-Berliner Stadtzentrum und verkörperte ein Wahrzeichen
der DDR.
„Der Palast der Republik wird ein Haus des Volkes sein, eine
Stätte regen politischen und geistig-kulturellen Lebens.“ (Aus
der Rede Erich Honeckers zum Richtfest des Palastes am 18. November
1974)
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten wurde
der Palast der Republik 1990 wegen Asbestbelastung geschlossen.
Die Rechtsnachfolge ging an den Bund über, der bis heute Teile
der Inneneinrichtung verwaltet. Die sich anschließende, kontroverse
Diskussion um den Abriss des Gebäudes fand Anfang 2006 mit
der Entscheidung gegen die Erhaltung des Palastes ihren Abschluss.
Nach dem Abriß soll nun an gleicher Stelle das Stadtschloss
als Humboldt-Forum wieder errichtet werden. Umfang und Aussehen
der dabei zu rekonstruierenden Teile sind ebenfalls Gegenstand
lebhafter Diskussionen.
Aus der Aktualität dieser Debatte heraus entstand die Idee,
den Palast der Republik mittels HyperImage als Ganzes wie auch
in seinen Details zu visualisieren. Den materiellen Grundstock
bildete der umfangreiche Diabestand des Kunstgeschichtlichen Seminars
der Humboldt-Universität zu Berlin. Ergänzend dazu wurden
zeitgenössische Texte und Abbildungen aufgenommen.
Die konsequente Durchgestaltung des Palastes in den Bereichen Architektur,
Kunst und Design wird durch Verlinkungen und Anmerkungstexte veranschaulicht.
Auf diese Weise sind, anders als in Form eines Buches, Grundrisse
und Innengestaltung für die Betrachter des HyperPalast-Projektes
interaktiv nachvollziehbar.
Projektleitung: Prof. Dr. Dorothee Haffner
bis Ende März 2009 Kunstgeschichtliches Seminar, HU zu Berlin
jetzt:
HTW Berlin, FB 5, Museumskunde
Wilhelminenhofstr. 75 A, D - 10313 Berlin
Fon +49 (0)30 / 50 19 43 01, Fax +49 (0)30 / 50 19 47 09
dorothee.haffner@htw-berlin.de
Inhalt: Dennis Jelonnek, Eva Britta Neumann